NIV bei hyperkapnischer ARI                                                                                                              

  • Akut Hyperkapnische Exacerbation der COPD (AECOPD)

Wirkung der NIV bei AECOPD

  • Durch Einsatz des externen PEEP wird der intrinsische PEEPi antagonisiert
  • Die maschinelle Druckunterstützung reduziert die Atemarbeit
  • Externer PEEP senkt die inspiratorische Atemarbeit die notwendig ist um die Druckunterstützung zu triggern
  • Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz der NIV bei AECOPD ist der frühzeitige Beginn der Therapie. Insbesondere im pH-Bereich zwischen 7,30 und 7,35
  • Bei leichtgradiger AECOPD mit einem pH-Wert >7,35 besteht keine Indikation für NIV
  • Auch bei schwergradiger Azidose (pH <7,25) kann ein Therapieversuch mit NIV als Alternative zur invasiven Beatmung unternommen werden
  • Bei Patienten mit mehrfacher Hospitalisation infolge AECOPD sollte an häusliche Beatmung gedacht werden


CPAP bzw NIV beim akuten kardialen Lungenödem

  • Bei der Behandlung des kardiogenen Lungenödems sind die Atmungsunterstützung CPAP (Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen positiven Atemwegsdruckes) und die NIV mit positiver Druckunterstützung kombiniert mit einem PEEP zu unterscheiden.
  • Bei hypoxämischer ARI sollte nach initialer O2 Gabe primär eine CPAP-Therapie eingesetzt werden
  • Bei zusätzlicher Hyperkapnie als Ausdruck der überlasteten Atempumpe sollte NIV mit adäquatem inspiratorischen Druck und ein ausreichend hohem PEEP eingestellt werden
  • Pharmakotherapie sowie notwendige kardiologische Interventionen sollten im Vordergrund stehen
  • Der Einsatz von NIV bzw CPAP während kardiologischer Interventionen kann im Einzelfall erwogen werden                                                                


NIV bei hypoxamischer ARI, nicht kardial bedingt

  • Die Datenlage ist schwierig zu werten, da Hypoxämie bei einer Vielzahl verschiedener Erkrankungen als gemeinsames Symptom auftreten kann        
  • Wenige Studien mit der gleichen Grunderkrankung                  
NIV zur :
  • Verbesserung der Belüftung der Lunge
  • Vermeidung eines end-expiratorischen Kollapses durch PEEP
  • Wiedereröffnung von kollabiertem Lungengewebe durch inspiratorischer Druckunterstützung
  • Reduktion der Atemarbeit                       

Kommt es jedoch zur Überblähung, kann die Atemarbeit sogar ansteigen. Die NIV bei der hypoxämischen ARI stellt eine besondere Herausforderung an die Dichtigkeit der verwendeten Interfaces dar. Durch Diskonnektion oder Leckagen kommt es zum Kollaps alveolärer Areale und damit zur erneuten schweren Hypoxämie. Eine kontinuierliche Anwendung der NIV mit Druckkonstanz über lange Zeit ist notwendig, Dies ist problematisch hinsichtlich Toleranz, Essen und Trinken, der Kommunikation und Hautulzeration.  

  • Ein Therapieversuch mit NIV bei schwerer Pneumonie bei Patienten mit COPD ist laut Studien gerechtfertigt, unter Beachtung der Kontraindikationen und Abbruchkriterien
  • NIV beim ARDS kann die Oxygenierung verbessern, jedoch hohe Misserfolgsrate, da kontinuierlicher Überdruck notwendig ist
  • NIV kann bei akut hypoxämischen Patienten sowohl die Intubationshäufigkeit als auch die Mortalität reduzieren
  • NIV kann zur Verbesserung der Präoxygenierung vor Intubation eingesetzt werden bei hypoxämischer ARI